Geschichte des ÖDV

Die Geschichte des Österreichischen Dartsverbandes (ÖDV)

Gründung und Frühe Jahre (1990 – 1991)
Der ÖDV wurde 1990 von den Gründungsmitgliedern WDV und NÖDSV gegründet, um den in Österreich aufstrebenden Dartsport zu strukturieren und zu fördern. Bereits 1991 erfolgte der Beitritt zur World Darts Federation (WDF), was den Verband international vernetzte und seinen Mitgliedern den Zugang zu internationalen Wettkämpfen ermöglichte.

Wichtige Meilensteine und internationale Vernetzung

  • Sportanerkennung: Am 09.06.2020 wurde der ÖDV als assoziiertes Mitglied in die BSO/Sport Austria aufgenommen. Im November 2022 erfolgte der Wechsel zum Vollmitglied, was den Verband in seiner Professionalisierung und öffentlichen Wahrnehmung weiter stärkte.
  • Internationale Turniere: Neben regelmäßigen WDF Weltranglistenturnieren konnte der Verband mit Turnieren wie dem Europe Cup Youth 2014 und erneut 2023 junge Talente fördern und sich als ernstzunehmender Akteur im internationalen Dartsport etablieren.

Entwicklung der Spielerzahlen (1990 bis 2025)
Die Mitgliederentwicklung des ÖDV zeigt eindrucksvoll den wachsenden Dartsport in Österreich:

  • 1990: In der Gründungsphase verzeichnete der Verband ca. 50 registrierte Spieler.
  • 2000: Mit der Etablierung des Verbandes wuchs die Zahl auf etwa 500 Spieler.
  • 2010: Die Popularität des Dartsports stieg weiter, sodass ca. 1.200 aktive Spieler verzeichnet wurden.
  • 2020: Dank verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und der Sportanerkennung erreichte der Verband rund 2.000 Spieler.
  • 2025: Prognosen zufolge wird die Mitgliederzahl auf ca. 2.500 Spieler anwachsen.

Prägende Persönlichkeiten im österreichischen Dartsport

  • Mensur Suljović: Als international bekanntester österreichischer Dartsspieler hat Suljović mit konstanten Erfolgen in internationalen Turnieren dem Dartsport in Österreich zu globaler Anerkennung verholfen.
  • Franz Thaler: Franz Thaler, ein langjähriger Veteran und Mann der ersten Stunde, prägte den österreichischen Dartsport durch seine überragenden Leistungen als Spieler und sein Engagement als Funktionär im Verein DC Darts-Control, dem Wiener Dartsverband und lange Jahre auch im Österreichischen Dartsverband.
  • Rowby-John Rodriguez: Rowby-John Rodriguez, hat bereits als Jugendlicher seine Dartskarriere begonnen und ist bekannt für seine charismatische Persönlichkeit und innovativen Spieltechniken. Gemeinsam mit Mensur trug er wesentlich zur Popularisierung des Sports in Österreich bei.
  • Zoran Lerchbacher: Zoran Lerchbacher etablierte sich als taktisch versierter Spieler, der Spitzdendart in die Breite gebracht hat und als ehemaliger Profi nun einem Verein in der Steiermark vorsteht, über den viele neue Spieler zum Dartssport finden.
  • Anton Pein: Anton Pein, ein ausdauernder Kämpfer mit beeindruckender Konstanz, erlangte als erster Österreicher bei den World Championships, der Lakeside Anerkennung und spielt bis heute Darts in einem Verein in Kärnten.
  • Rusty-Jake Rodriguez: Rusty-Jake Rodriguez ist der drittjüngste Spross der Rodriguez-Dynastie und eifert seinem größeren Bruder Rowby nach. Er ist im Jahr 2025 der einzige Österreicher im Besitz einer PDC Tourcard.
  • Hannes Schnier: Hannes Schnier ist ein Urgestein im Darts und hat bereits in der Anfangsstunde des organisierten Darts in Österreich Darts als Jugendspieler reüssiert. Bis heute spielt er auf Top-Niveau, gewinnt nicht nur nationale, sondern auch internationale Ranglistenturniere und hat sich bereits mehrfach im ÖDV-Nationalteam bewiesen , den WDF World Masters und zuletzt auch erstmals für die WDF World Championships, der Lakeside qualifiziert und einen Erstrundensieg einfahren. Er engagiert sich als Funktionär in seinem Verein in Wien.

Entwicklung des Bereichs ParaDarts
Parallel zur allgemeinen Mitgliederentwicklung wurde der Bereich ParaDarts etabliert, um Menschen mit körperlichen Einschränkungen den Zugang zum Dartsport zu ermöglichen. Mit speziellen Trainingskonzepten und angepassten Wettkampfformen trägt ParaDarts maßgeblich zur Inklusion bei und stärkt das innovative Profil des ÖDV.

Ausblick
Der ÖDV hat sich von einer kleinen, engagierten Gruppe im Jahr 1990 zu einer bedeutenden Institution im österreichischen und internationalen Dartsport entwickelt. Mit einer kontinuierlich wachsenden Mitgliederzahl, der erfolgreichen Integration von ParaDarts und der Anerkennung durch Sport Austria blickt der Verband optimistisch in die Zukunft – bereit, durch weitere internationale Turniere und innovative Projekte den Dartsport in Österreich nachhaltig zu fördern und auszubauen.

Die Geschichte des Dartsports


 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ursprünge des Dartspiels

Die Geschichte des Darts reicht Hunderte von Jahren zurück und hat sich zu dem weltweiten Phänomen entwickelt, das wir heute kennen. Heutzutage treten die besten Dartspieler der Welt auf einer professionellen Tour an und spielen um Millionenbeträge an Preisgeldern. Um jedoch die Geschichte des Darts zu entdecken, muss man bis ins 14. Jahrhundert und ins mittelalterliche Zeitalter zurückblicken!

 Die Anfänge des Spiels

Die Geschichte des Darts lässt sich gesichert bis ins mittelalterliche England des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. Historiker berichten, dass es damals noch nicht das Dartspiel war, wie wir es heute kennen, aber seine früheste Version wurde von Soldaten angenommen und war ein Spiel, das als militärischer Zeitvertreib gespielt wurde. Die Soldaten wetteiferten miteinander, indem sie Speerspitzen auf seitlich gelegte Weinfässer warfen. Damals wurde Darts als nützliche Freizeitaktivität für Soldaten angesehen, um ihre Zielgenauigkeit zu üben. Dieser frühe Ursprung entwickelte sich weiter zur Verwendung von Baumstämmen als Zielobjekte, wobei die Ringe auf dem Querschnitt eines Baumstamms die Inspiration für die Ringe auf heutigen Dartboards waren.

Das moderne Dartspiel geht tatsächlich auf Frankreich und irgendwann im 19. Jahrhundert zurück, wo man mit „Fléchettes“ (bedeutet „kleine Pfeile“) spielte, die aus Holz gefertigt waren, aber auch eine Metallspitze und einen Flug aus Truthahnfedern hatten. Die Grundlagen des Darts, Zielen und Werfen auf eine Scheibe, haben sich bis heute im Spiel erhalten, doch die Fortschritte bei Materialien und Technologie bedeuten, dass Spieler heute oft einen Satz aus Wolfram bestehende Darts verwenden.

Das englische Dartspiel hat seinen Ursprung auf dem Jahrmarkt, wobei das Dartboard in verschiedene nummerierte Segmente unterteilt wurde und man einen Preis gewinnen konnte, indem man mit seinen Darts eine bestimmte Gesamtpunktzahl erreichte. Es wird angenommen, dass dies der Ursprung der Idee war, ein Dartboard in nummerierte Abschnitte zu unterteilen, was heute noch bei professionellen Dartboards zu sehen ist, auf denen die Zahlen 1-20 angezeigt werden und die Spieler abwechselnd auf bestimmte nummerierte Segmente auf dem Board zielen.

Von diesen frühen Anfängen als Zeitvertreib für Soldaten und dann als Jahrmarktspiel entwickelte sich Darts schnell zu einem Wettbewerb, der bis heute andauert. Darts hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt, bevor es zu dem Spiel wurde, das wir heute kennen, doch die Geschichte legt nahe, dass der allererste Anfang von Darts mehr als 700 Jahre zurückliegt.

Darts in den Pubs Englands

 

Im 19. Jahrhundert verbreiteten sich zahlreiche Versionen von Darts, obwohl noch kein standardisiertes Regelwerk entstanden war. In dieser Zeit verbreitete sich das Spiel dennoch exponentiell. In Englands Pubs begann man, Dartboards aufzuhängen, und es wurden bald Spiele entwickelt, wobei viele Regionen ihr eigenes Board-Design hatten. Zum Beispiel war ein Londoner 5er-Board in 12 Abschnitte unterteilt, bestehend nur aus den Segmenten 20, 15, 10 und 5. Ein Yorkshire-Dartboard zeigte die Segmente 1-20, hatte aber keine Triples, nur Singles und Doubles.

Die Einführung von Darts in Pubs hatte jedoch ihre Herausforderungen. Im Jahr 1908 wurde Jim Garside, der Wirt des Adelphi Inn in Leeds, vor Gericht gestellt, weil er in seiner Kneipe Darts spielen ließ. Zu dieser Zeit waren Glücksspiele oder Spiele des Zufalls in Pubs nicht erlaubt, sodass Herr Garside vor Gericht beweisen musste, dass Darts kein Glücksspiel, sondern tatsächlich ein Geschicklichkeitsspiel war. Der Wirt brachte William „Big Foot“ Annakin mit, der damals als einer der besten Dartspieler der Gegend galt, um auf ein Dartboard zu werfen und mehrere Ziele hintereinander zu treffen. Das Gericht erklärte daraufhin Darts für ein legales Geschicklichkeitsspiel.

Die Dart-Pubszene gewann weiter an Popularität im Vorfeld des Ersten Weltkriegs, wobei Pub-Ligen eingeführt wurden. 1925 wurde die National Darts Association (NDA) gegründet, um formelle Regeln für das Spiel festzulegen und blieb bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs dafür zuständig. In den 1930er Jahren wurde Darts in einigen Teilen Großbritanniens, einschließlich Liverpool, Glasgow und Huddersfield, aus Gründen wie Gesundheitsbedenken oder weil es Trunkenheit förderte oder junge Menschen dazu ermunterte, Pubs zu besuchen, verboten. Diese Verbote wurden schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg aufgehoben.

Schau dir das Video an, welches Dartspieler in den 1930er-Jahren zeigt:
https://youtu.be/G2mytfSCddQ

Wer hat Darts erfunden?

Während er nicht genau der Erfinder des Dartspiels war, wird Brian Gamlin allgemein als der Erfinder des Nummerierungssystems auf modernen Dartboards angesehen. Herr Gamlin, ein Mann aus Bury in Lincolnshire, erfand in den späten 1880er Jahren die 1-20-Zahlenfolge, die noch heute auf Dartboards angezeigt wird. Die Erfindung dieses Nummerierungssystems gilt als eine der bedeutendsten Änderungen, die dazu beitrugen, dass Darts noch mehr Popularität und schließlich Anerkennung als Sport erlangte.

 

Mission Dartboard

Die Zahlen 1-20 werden auf einem Dartboard in einer Reihenfolge angezeigt, die nicht zufällig, sondern absichtlich ist, um dem Spiel Tiefe und ein gewisses Maß an Fairness zu verleihen. Das Segment 20 befindet sich oben auf dem Dartboard, mit 5 links und 1 rechts, mit dem Ziel, die lohnendsten Ziele schwieriger zu treffen und somit Spieler, die genauer sind, zu belohnen und Spieler, die weniger genau sind, zu bestrafen. Das 19er-Segment befindet sich auf der anderen Hälfte des Boards, was dazu beiträgt, die Möglichkeit von „Glückstreffern“ zu reduzieren und das Zufallselement im Spiel zu verringern.

Die heutigen Dartboards, die aus Bristle hergestellt werden, gehen auf die 1930er Jahre zurück. Edward Leggatt schuf zuerst einen geruchlosen Ton, den er zur Herstellung von Dartboards in den frühen 1920er Jahren verwendete, während zuvor Dartboards aus Holz oder gewickeltem Papier, Kork und Gummi hergestellt wurden. Das Bristle-Dartboard besteht aus Sisalfasern und hat sich als effizient und langlebig erwiesen. In den 1970er Jahren wurde das Bristle-Board schließlich zur bevorzugten Option für große Wettbewerbe und ist es bis heute geblieben.

Ein typisches Dartboard hat heute einen Durchmesser von 47,08 cm und ist in 20 Abschnitte unterteilt, mit dem Bullseye und äußeren Bullseye in der Mitte. Die Segmente sind durch Metalldrähte getrennt, und die fortschreitende Technologie führt zu immer dünneren Drähten, was dazu beiträgt, die Chance eines „Bounce-Outs“ zu eliminieren, wenn der Dart auf den Draht trifft und aus dem Board fällt.

Darts während der Weltkriege des 20. Jahrhunderts

Darts spielte eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Moral der britischen Bevölkerung zu Hause und im Ausland. Viele Truppen nahmen das Spiel als Zeitvertreib auf, wodurch die Ursprünge des Darts Hunderte von Jahren zuvor während des Mittelalters im 14. Jahrhundert nachgeahmt wurden. Darts wurde in Sportpaketen für Marine, Armee und Luftwaffe während des späteren Teils des Krieges ausgegeben.

Während dieser Zeit teilten britische Truppen das Dartspiel mit vielen ihrer Verbündeten aus Amerika, Australien und Neuseeland. Nachdem sie Darts kennengelernt hatten, brachten diese Soldaten und Soldatinnen Darts nach Kriegsende mit nach Hause und halfen so, das Spiel weltweit zu verbreiten, da immer mehr Menschen es zum ersten Mal entdeckten.

Wie sich das Spiel nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte

Das Spiel Darts entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg weiter, als die National Darts Association of Great Britain (NDAGB) gegründet wurde, um Ligen auf lokaler und nationaler Ebene zu organisieren. Zu dieser Zeit gab es minimale Medienberichterstattung über Darts, abgesehen von der jährlichen News Of The World-Meisterschaft, die weiterhin eine große Anzahl von Teilnehmern im ganzen Land anzog.

Die „goldene Ära“ des Darts im Fernsehen folgte in den 1970er und 1980er Jahren, als die British Darts Organisation (BDO) 1973 und in weiterer Folge auch die World Darts Federation (WDF) 1976  gegründet wurden und die Verwaltung des Sports übernahmen. Unter der Leitung von Olly Croft brachte die BDO Sponsoren und Fernsehberichterstattung ins Spiel und half, das Spiel in einen Sport zu verwandeln, der internationale Aufmerksamkeit erregte.

Die erste BDO-Weltmeisterschaft im Darts fand 1978 im Heart of the Midlands Club in Nottingham statt. Leighton Rees besiegte John Lowe mit 11:7 Legs und wurde der erste Champion, wobei er 3.000 Pfund einnahm und Lowe 1.700 Pfund für seinen Lauf ins Finale erhielt. In dieser Zeit wurden mehrere Spieler zu bekannten Persönlichkeiten, darunter der fünffache Weltmeister Eric Bristow, Alan Evans, Jocky Wilson und Cliff Lazarenko.

1983 sahen mehr als acht Millionen Fernsehzuschauer, wie Keith Deller Bristow im Finale der Weltmeisterschaft besiegte. Im folgenden Jahr wurde Geschichte geschrieben, als Lowe das perfekte Neun-Dart-Finish warf – das erste überhaupt in einem im Fernsehen übertragenen Dartsturnier. Schau dir das Video seines Nine-Darters hier an: https://youtu.be/Sg5Y2CURFl8 

Darts, wie wir es heute kennen

Darts auf höchstem Niveau erlebte in den frühen 1990er Jahren monumentale Veränderungen, als 15 der besten Profispieler sich von der BDO abspalteten und mit de, World Darts Council ihre eigene Organisation gründeten. Der WDC wurde in die Professional Darts Corporation (PDC) umbenannt, die als Unternehmen mittlerweile jedes Jahr Millionenbeträge mit der Veranstaltung von Dart-Events einnimmt.

Nachdem die BDO im Jahr 2021 aufgelöst wurde, führt seitdem der Weltverband, die World Darts Federation (WDF), die Traditionen des Dartssport in jeder Hinsicht federführend fort. 

Wie sieht die Zukunft des Darts aus?

Darts ist ein für viele Menschen zugänglicher Sport und wird weiterhin florieren, da es sowohl als Freizeitaktivität als auch für ernsthaftere Spieler gespielt werden kann. Es gibt sowohl auf lokaler, regionaler, nationaler wie auch internationaler Ebene – zumindest in Europa – ein breites Angebot an verschiedenen Ligen und Turnieren, vor allem über die WDF und deren nationale Dartsverbände. Seit vielen Jahren gibt es Forderungen, Darts zu einer olympischen Sportart zu machen, was den Sport einem noch breiteren Publikum zugänglich machen würde. Die WDF arbeitet bereits daran und wer weiß; vielleicht sehen wir Darts in den 30er Jahren endlich auch bei Olympia…