Winmau World Masters - Tag 1
- Kategorie: Steel Darts
- Erstellt am Dienstag, 26. September 2017
- Geschrieben von Martin Rauch
Nach einer gar nicht so langen Nacht hieß es bereits um 07:30Uhr aufstehen für die wackeren österreichischen Kämpfer um Ruhm und Ehre: Marco Jungwirth und Rene Hwizda.
Nach einem persönlichen Weckbesuch haben wir gemeinsam ein „Full English Breakfast“ in unserem The George Guest House genossen, bevor es dann mit Sack und Pack zu Fuß die knapp 10min bis zum Spielort ging.
Dort haben wir zunächst die Registrierung durchführen dürfen, bevor es in die heiligen Hallen des Bridlington Spa ging: Hier hat sich gesammelte Welt-Elite der BDO aus 40 verschiedenen Nationen versammelt, um den oder die Beste auszuspielen.
Für Marco ging es bereits pünktlich zum allgemeinen Spielbeginn um 10:00Uhr auf Board 48 (von 48) in sein erstes Spiel gegen den Belgier Wesley van de Voorde – kein Unbekannter: Bereits im Juli haben wir ihn im Zuge des Europe Cup Youth in Malmö kennen und fürchten gelernt. Der amtierende belgische Meister hat seine ersten drei Darts im ersten Leg im ersten Spiel gleich mit einer 180 begonnen – eine Kampfansage an unseren Oberösterreichischer Marco, der etwas fahrig in die Partie gestartet ist und den Vorsprung nicht mehr aufholen konnte. 1:0 Belgien. Das zweite Leg wiederum begann mit umgekehrten Vorzeichen: Hohe Scores haben Marco weit in Führung gebracht, bevor diese vermaledeiten Doppel den Vorsprung immer kleiner werden ließen und Wesley mit dem ersten Darts auch das zweite Leg zumachen konnte. 2:0 Belgien. Leg 3 war auf beiden Seiten von extremer Nervosität und daraus resultierenden nur mittelguten Scores geprägt, die beide in den Checkbereich brachte. Wiederum hatte aber der junge Belgier die Nase vorn und checkte zum 3:0. Das 4. Leg begann wiederum mit einer 180 des sehr sehr schnell spielenden Belgiers, der in weiterer Folge Marco nicht mehr aufholen ließ und mit einem schnellen Check Out das Match gewann und Marco somit bereits in Runde 1 aus dem Bewerb kegelte. Schade, denn da wäre durchaus was drin gewesen, aber der Belgier war am heutigen Tag der bessere Spieler.
Direkt im Anschluß um 10:25Uhr begann der Ernst des Lebens auch für unseren jungen österreichischen Meister Rene Hwizda. Mit William Byrne aus Irland hat er keinen einfachen Gegner erwischt, aber auch keinen der Top-Favoriten. Wir hoffen also das Beste. Für Rene ist das der allererste internationale Einsatz am Board außerhalb von Österreich und dementsprechend voller Respekt ging er auch an die Partie. Hoch motiviert, aber auch aufgeregt bis in die Haarspitzen startete er in das Spiel und musste am Anfang noch ein wenig mit der engen und lauten Umgebung kämpfen, die sein Gegner offenbar schon gewöhnt war. So kam es nach einem relativ unspektakulären Leg zum 1:0 für Irland. Rene haderte ziemlich mit den Darts, die erstaunlich oft aus dem Board fielen und ihm so leider nicht die notwendigen hohen Scores brachten, für die er eigentlich bekannt ist und mit denen er sich auch zu Recht den Meistertitel in Österreich geholt hat: 2:0 für Irland. Das dritte Leg begann deutlich besser und Rene konnte zeigen, dass er nicht durch Zufall hier am Start war. Seine Scores brachten ihn weit voran, da der junge Ire etwas ausgelassen hat, aber dann kamen auch Rene die Doppel in den Weg, die partout nicht getroffen werden wollten, wohingegen sein Gegner, schnell aufholte und mit dem ersten Checkdart gleich kurzen Prozess machte: 3:0 Irland. Letzte Chance für Rene, sich sein – in diesem Fall wiederum durchaus verdientes – Leg zu holen. Abwechslungsreiche Scores auf beiden Seiten machten es wieder zu einer dramatischen Entscheidung am Doppel. Genug Checkdarts hatte Rene, aber wieder war es der Gegner, der die größere Nervenstärke aufwies und mit dem letzten Dart der Partie diese auch für sich entscheiden konnte.
Leider sind damit gleich beide Österreicher bereits in der ersten Runde ausgeschieden und mussten Platz machen für die Spieler anderer Nationen. Nach dem obligatorischen Schreiben der folgenden Partie haben wir uns am Österreicher-Tisch versammelt, den wir am heutigen Tage zum Tisch der internationalen Freundschaft gemacht haben: Mit unseren Freunden aus Tschechien und Schweden haben wir die restlichen Spiele der Jugendlichen und auch Erwachsenen mitverfolgt, viele bekannte Gesichter der BDO getroffen und auch neue kennengelernt. So war es letztlich kein verlorener Tag und die Burschen haben nun Zeit, sich auf die am Donnerstag anstehenden World Youth Play Off (der Jugendbewerb zur Lakeside WM) vorzubereiten.
Die beiden qualifizierten Herren aus Österreich, Aaron Hardy und Sean Walsh, von denen es leider nur einer, nämlich Aaron, dann auch tatsächlich bis nach Bridlington geschafft hat, war die Gesamtausbeute ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen: Auch für Aaron hieß es bereits in der ersten Runde Good bye: Gegen den Rumänen hatte Aaron zwar ausreichend Chancen, konnte diese aber nicht in einen Sieg verwandeln. Damit sind also alle Österreicher aus dem Bewerb ausgeschieden. Schade!
Nach Abschluss der Spiele (die Jugendlichen bis inklusive Halbfinale und bei den Erwachsenen bis Achtel- (Herren) bzw. Viertelfinale (Damen)) haben wir uns aufgemacht Richtung Guest House, um uns ein wenig frisch zu machen, bevor es zum Abendessen dann ins Buffalo's American Restaurant ging. Nach einem anschließenden abendlichen Spaziergang durch Bridlington und der ein oder anderen Partie Airhockey ging es dann zurück ins Hotel. Ein anstrengender Tag ist absolviert und zwei angenehme stehen bevor.Â
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