ECY 2019 - Tag 4 - Teambewerb und Einzel Mädchen

ECY 2019 - Tag 4 - Teambewerb und Einzel Mädchen

Nach den Enttäuschungen des vorherigen Tages waren insbesondere unsere Jungs hoch motiviert für den Teambewerb, aber auch die Mädels wollten im Einzelbewerb alles daran setzen, weiter zu kommen und mehr Punkte für die Gesamtrangliste zu sammeln als gestern.

Einzel - Mädchen

Unsere Mädchen Carina Rauscher und Tabea Branka haben am heutigen Einzel-Tag in jeweils einer Fünfer-Round Robin Ihr Glück versuchen dürfen. Ins Viertelfinale aufsteigen, können aber nur die ersten beiden einer Gruppe.

Dass ausgerechnet Carina gegen Katie Sheldon aus Irland – vermutlich einer besten U18-Spielerin Europas – antreten musste, war jetzt auch nicht gerade Los-Glück, aber wie heißt es so schön: Wer das Turnier gewinnen will, muss eh gegen alle anderen gewinnen (können). Zusätzlich in Carinas Gruppe waren noch Marie Hedegard aus Dänemark, Suzan Atas aus Deutschland sowie Sophie McKinley aus Schottland.

Carina ist nur mittelgut in das Turnier gestartet und musste gleich im ersten Spiel gegen die Schottin Sophie McKinley antreten und sich ohne Leggewinn mit 0:3 geschlagen geben. Eine bittere Pille gleich zu Beginn, aber aufgegeben werden schließlich nur Briefe.

Das nächste Spiel ging gegen die seit gestern bereits bekannte Dänin Marie Hedegard. Hier konnte Carina zeigen, dass sie nicht nur guten Dart spielen kann, sondern auch Nervenstärke besitzt, was sie bis zum 2:2 in den Decider brachte, den Sie am Ende nach einer Doppelschlacht auch für sich entscheiden konnte. Ein erster und wichtiger Schritt in Richtung Aufstieg war getan. 

Das nächste Spiel ging gegen Suzan Atas aus Deutschland. Gegen die deutsche ECY-Debütantin tat sich Carina wieder sehr schwer. Auch wenn Carina ein Leg für sich entscheiden konnte, musste sie sich nach schweren Double Troubles der jungen Deutschen mit 1:3 geschlagen geben. Wiederum ein unangenehmer Rückschlag, aber noch war nicht alles verloren.

Das letzte Spiel war gleichzeitig so etwas wie ein vorweg genommenes Finale und für Carina ein Sieg ein Muss, um überhaupt noch Chance auf den Aufstieg zu haben; Katie Sheldon aus Irland war bisher ungeschlagen und damit die sicher schwerste Aufgabe der Gruppe. Wenn Carina noch eine Chance haben wollte, musste sie nun Katie besiegen. Leider hat Katie gleich von Anfang an mit hohen Scores klar gemacht, dass sie nicht vorhat, auch nur ein einziges Leg abgeben wollte. Dann kamen auch noch jeweils relativ schnelle Checks dazu, so dass Carina de facto keine Chance gegen die starke Irin hatte. Daran änderten auch die vielen vergeben Checkdarts von Katie in Leg 3 nichts, da Carina auch Ihre Chancen nicht nutzen konnte. So hieß es am Ende 0:3 und damit war klar, dass ein Aufstieg nicht möglich ist. Schade, denn Carina hatte sich durchaus mehr erhofft, aber es hat nicht sollen sein. Das Match könnt Ihr Euch nochmal hier anschauen: https://www.facebook.com/doyler.t/videos/10219043303214028/

Tabea hatte auch ordentliche Kaliber in Ihrer Gruppe: Beau Greaves aus England – ebenfalls Favoritin auf den Gesamtsieg. Daneben musste sie auch gegen Veronika Laczi aus Ungarn, Chloe Byrne aus Irland sowie Anick Sonnichsen aus Dänemark ran.

Den Beginn machte Tabea gegen Anick aus Dänemark. Hier war unsere Niederösterreicherin noch sehr nervös, was die Dänin auch schamlos ausnutzen konnte. Zunächst 1:0, dann gleich darauf das 2:0. Auch das 3. Leg ging wieder an die stark aufspielende Wikingerin, die dann zum 3:0 Endstand für Dänemark stellte.

Gegen Beau Greaves aus England war Tabea klare Außenseiterin und das wusste die starke Engländerin auch direkt in einen 3:0-Sieg umzumünzen. Kurz, knapp, inhaltsschwer. Beeindruckend, wie routiniert die junge Dame aus Doncaster Ihr hervorragendes Spiel runtergespielt hat.

Auf Augenhöhe vom spielerischen her war Tabea mit der Irin Chloe Byrne, allerdings war das Checkglück Tabea heute einfach gar nicht hold – wie schon bei den Jungs am gestrigen Tag, spielte Tabea hervorragend bei den Scores mit, konnte dann aber den jeweiligen Vorsprung einfach nicht in einen Leggewinn umwandeln. Innendraht, Außendraht, Bouncer – was immer auch Tabea versuchte, es wollte nicht klappen. Chloe hingegen hatte zwar beim Scoring Schwierigkeiten, verwandelte dafür aber mehr als zielsicher ihre wenigen Checkdarts relativ schnell. So kam es, wie es kommen musste: 3:1 für die junge Irin und für Tabea hier bereits jede Hoffnung auf einen Aufstieg dahin.

Auch das letzte Spiel gegen Viktoria Laczi aus Ungarn gestaltete sich ähnlich. Beim Scoring warn die Mädels durchaus auf Augenhöhe, aber die Doppel wollten bei Tabea einfach nicht fallen. Lediglich ein Leg konnte sich Tabea holen, am Ende aber auch diese Partie mit 1:3 abgeben. Schade schade… da wäre sich mehr drin gewesen.

Gesamt-Ergebnisse nochmal zusammengefasst:

Round Robin:

Tabea Branka 0:3 Anick Sonnichsen aus Dänemark
Tabea Branka 0:3 Beau Greaves aus England
Tabea Branka 1:3 Chloe Byrne aus Irland
Tabea Branka 1:3 Viktoria Laczi aus Ungarn

Carina Rauscher 0:3 Sophie McKinley aus Schottland
Carina Rauscher 3:2 Marie Hedegard aus Dänemark
Carina Rauscher 1:3 Suzan Atas aus Deutschland
Carina Rauscher 0:3 Katie Sheldon aus Irland

Während unsere Mädels im Einzelkämpfermodus unterwegs um Legs und Sets waren, durften die Burschen im Teambewerb gemeinsam auf Leg-Jagd und vielen Punkten im prestigeträchtigen Kampf in der Overall-Wertung gehen. In einer Gruppe mit den Teams aus Wales und den Niederlanden haben wir zwar leichtes Los gezogen, aber mit den hervorragenden Spielern Marcel, Paul, Rene und Dominik waren alles theoretisch schlagbare Gegner.

Zuerst ging es gegen das Team aus den Niederlanden, die mit den Spielern Jurjen van der Velde, Marcel Bus, Danny Jansen und Luke van der Kwast nicht nur haushohe Favoriten sind, aber dementsprechend auch unter Siegdruck stehen. Wir dagegen hatten nichts zu verlieren und jeder Leggewinn war ein Punkt auf unserer Habenseite. Zudem durften wir die lustigen Burschen vorgestern schon bei unserem Ausflug in den Aquapark kennenlernen und so hatten wir sicher eine spannende, aber immer freundliche Partie vor uns. Hier der Ablauf des Spiels:

Paul 1:0 Jurjen
Marcel 2:0 Luke 
Rene 2:1 Danny
Dominik 2:2 Marcel
Paul 2:3 Luke
Rene 2:4 Jurjen
Marcel 2:5 Marcel
Dominik 2:6 Danny
Rene 2:7 Marcel
Marcel 3:7 Jurjen
Dominik 3:8 Luke
Paul 3:9 Danny

Endstand 9:3

Im zweiten Spiel ging es gegen die Waliser. Allerdings erhofften wir uns hier ein besseres Spiel, auf dem auch mal das Glück auf unserer Seite ist, nachdem wir die letzten beiden Tag nicht gerade vom Glück gesegnet waren – ob bei Auslosung, unzähligen Bouncern oder den Double Troubles. Zudem hatten wir einige der vier Waliser bereits bei den einzel- und Doppelbewerben getroffen: Taylor Smoldon, Sion Russel, Ethan Haymes und Connor Hopkins.

Hier der Ablauf des Spiels:

Paul 0:1 Taylor
Marcel 0:2 Sion
Rene 0:3 Ethan
Dominik 0:4 Connor
Paul 1:4 Sion
Rene 1:5 Taylor
Marcel 1:6 Connor
Dominik 2:6 Ethan
Rene 2:7 Connor
Marcel 2:8 Taylor
Dominik 3:8 Sion
Paul 4:8 Ethan
Dominik 5:8 Taylor
Rene 6:8 Sion
Marcel 7:8 Ethan
Paul 7:9 Connor

Endstand 7:9

Zunächst mussten wir leider viele wichtige Legs abgeben, die zumeist wieder an den Doppel gescheitert sind. Allein 3 Bouncer hatte Dominik in einem Leg und auch die anderen haderten mit dem Board. Aber nachdem auch die Waliser auf dem gleichen Board spielen mussten, kann das keine Ausrede sein. Alle haben Ihr Bestes gegeben und aus einem 0:4 Rückstand sich sogar noch mit ebenfalls 4 gewonnenen Legs in Folge auf ein 7:8 herangekämpft. Ein sensationelles Comeback mit dem Rücken zur Wand, dem Connor Hopkins dann aber gegen Paul ein Ende setze und uns mit seinem Check vom Board und aus damit auch aus dem Bewerb gekegelt hat.

Damit war dann auch der Teambewerb Burschen für Österreich beendet. Schade, aber gegen die titelwürdig aufspielenden Holländer gab es heute keinen Blumentopf zu gewinnen und gegen Wales hat es einfach nicht sollen sein. Unsere Burschen haben in den 16 Legs sensationelle Darts gezeigt, zwei 15Darter, ein 17Darter und ein 18Darter waren dabei, ein 12er Checkout, aber dann wieder Double Troubles.

Es ist faszinierend zu sehen, wie stark sich innerhalb eines Jahres das allgemeine Spielniveau so unglaublich nach oben verschoben hat. Jedes Jahr ist der allgemeine Average höher und höher und obwohl unsere Burschen ebenfalls besser und besser spielen, führt das nicht zwangsläufig auch zu besseren Ergebnissen.

Es freut uns aber, dass alle Spieler in den unterschiedlichen Bewerben Legs oder ganze Spiele gewinnen konnten und so keiner trotz des Endergebnisses enttäuscht nach Hause fährt. Alle Nationen haben deutlich aufgeholt, was sich auch an den (Semi-)Finalisten zeigt: Ungarn, Tschechien, Irland, England, Niederlande, Schottland, Dänemark und Gibraltar konnten in einzelnen Bewerben das Semifinale erreichen. Ein Quäntchen mehr Glück und auch wir wären mit dabei gewesen.

Aber letztlich darf man nicht vergessen, dass es bei allem Kampf um Ruhm und Ehre immer noch ein Sport ist und wir haben uns im Sinne des Sportsgeists lieber mit den Spielern der anderen Nationen zusammengetan und den Europe Cup Youth eben auf menschlicher Basis zu einem unvergesslichem Ereignis gemacht.

Am Ende blieb uns also nach dem letzten Spiel nicht mehr, als unseren Freunden bei den anderen Nationen die Daumen zu drücken, anzufeuern und uns auf den Teammanagers Cup zu freuen, bei dem Heinz-Peter Engertsberger und Dietmar Schuhmann für Österreich in den Ring steigen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen stand ein letzter Wettbewerb an, an dem wir uns noch die ein oder andere Hoffnung machen konnten, erfolgreich zu sein: Der traditionelle Teammanagers Cup. Alle Teammanager aller Nationen haben in einem großen Bewerb – egal ob Männlein oder Weiblein – gegeneinander gespielt. Die letzte Hoffnung, sich in die Annalen des diesjährigen Europe Cup Youth einzutragen war nun, sich gegen die teilnehmenden 23 Teammanager bis auf einen Stockerlplatz zu spielen:

Dietmar Schuhmann durfte gegen den Lokalmatadoren Gediz Kalkan antreten, der zwar sensationell scoren aber zunächst nicht checken konnte. Nach einer 2:0 Führung für Dietmar, der unter den Fangesängen der Jugendspieler deutlich über seinen 30er Average hinauskam, begannen dann aber schon wieder die „Austrian Plague“: Double Troubles und so schaffte es Gediz, sogar noch zum 2:2 auszugleichen. Und wer jetzt glaubt, dass Fortuna dann wenigstens ein Einsehen für Österreich hatte, der hat sich leider schwer getäuscht. Nach mehreren Matchdarts für beide hatte der Türke die besseren Nerven und versenkte seinen Dart nicht nur im Doppel sondern gleichzeitig tief ins Herz unseres Jugendbetreuers. Damit lagen alle Hoffnungen noch bei „Peter-Peter-Heinz Engertsberger“.

Heinz-Peter Engertsberger traf in seinem ersten Spiel auf Richie Walsh, den Betreuer der irischen Burschen. Ein spannendes Spiel, das der Ire schnell zum 2:0 Vorsprung führen konnte. Dann aber halfen die Fangesänge unserer Jungs und Mädels unseren Heinz zu beflügeln und Richie aus der Fassung zu bringen. Heinz konnte zum 1:2 aufholen und direkt im Anschluss auch zum 2:2 Ausgleich. Im Decider behielt Heinz zum Glück die besseren Nerven und konnte mit einem sauberen Checkdart den Iren aus dem Bewerb nehmen.

In Runde Zwei, dem Achtelfinale traf dann auch Heinz auf einen der Hausherren: Abdulhamid Isitan, einer der Cheforganisatoren und Facebook Koryphäe trat an, unseren Heinz das Fürchten zu lehren und hat das auch gleich zu Beginn ganz gut geschafft. Nach einem zähen Kampf ums Doppel konnte der Lokalmatador erst 1:0 und dann gleich 2:0 in Führung gehen, aber offenbar scheint das Heinz‘ Spezialität zu sein, erst den Gegner in Sicherheit zu wiegen, um dann aus der Defensive heraus den Sturmangriff auf den Sieg auszurufen. 1:2, dann 2:2 Ausgleich und unter den stürmischen Gesängen der Fans direkt weiter zum 3:2 Sieg.

In Spiel Nummer 3, dem Viertelfinale, ging es gegen den nächsten Türken – ebendiesen, der zuvor schon unseren Dietmar aus dem Bewerb geworfen hatte. Dementsprechend war hier noch eine Rechnung offen, die Heinz gerne bereit war zu begleichen. Nachdem sich nun auch schon an den anderen Boards die Plätze gelichtet haben, strömten immer mehr Fans und Anfeuerer zum Board 18 und mit den besten Fangesängen aller Zeiten wurde Heinz quasi direkt bis zum Sieg getragen. So gefällt uns das natürlich – auch wenn in der nächsten Runde entweder Ira van der Horst oder Sharon MacFarlane, die sich den Einzug ins Halbfinale parallel am Nachbarboard ausmachen mussten.

Nachdem sich am Board 17 die schottische Teammanagerin Sharon MacFarlane gegen Ira durchsetzen konnte, hieß es jetzt für Heinz, gegen die Highlanderin zu bestehen, die bereits mit tollen Darts glänzen und bis in das nun folgende Halbfinale von Sieg zu Sieg geeilt ist. Gegen Frauen tun sich echte Männer offensichtlich besonders schwer. So auch Heinz, der nach einem Rückstand auf 1:1 ausgleichen konnte, dann aber wieder ins Hintertreffen geriet und nach einem tollen Ausgleich zum dritten Mal in Folge in den Decider musste. Hier hatte dann wieder der Mann mit dem besten Fan Chor der Welt das notwendige Quäntchen Glück, das uns in den Partien der Jugendlichen in den Bewerben immer gefehlt hat, um am Ende die tapfer kämpfende Sharon schon vor dem Finale ins Bett zu schicken.

Mittlerweile war es schon ca. halb 12 und sowohl die Spieler als auch die Fans hatten nach den beiden langen Tagen mit den vielen Stunden am und ums Board zu kämpfen. Der Endgegner für Peter-Peter-Heinz des heutigen Turniers hieß dann Jozsef Rucska aus Ungarn – natürlich kein Unbekannter. Ob Heinz hier doch noch das österreichische Sommermärchen wahrmachen könnte? Zu Beginn machte Jozsef relativ schnell klar, dass er durchaus gewillt war, den Pott selbst zu holen und ihn nicht dem wohl beliebtesten Teammanager des heutigen Abends das Feld kampflos zu überlassen. Nachdem er nicht nur hoch scoren, sondern auch schnell checken konnte, dauerte es nicht lange bis zum 1:0 für Ungarn. Das 2:0 dauerte nur noch weitere 5 Minuten und kaum war es geschehen, folgte das 3:0 auf dem Fuß.

Damit war der diesjährigen Teammanagers Cup gespielt, wir gratulieren Jozsef aus Ungarn sehr herzlich zum verdienten Sieg und freuen uns selbst wie die Schnitzel über wenigstens eine Silbermedaille, die wir für den ÖDV einheimsen konnten.

Danach ging es dann für alle erschöpft, aber mehr oder weniger zufrieden ins Bettchen. Zwar sind wir aus allen Bewerben mittlerweile ausgeschieden, aber so haben wir wenigstens die Möglichkeit, am morgigen Tag auszuschlafen und uns dann in aller Ruhe die Halb- und Finalspiele anzuschauen.

#teamaustria

Zurück...